Elkes und Jochens >Fortsetzung Südafrika< Weblog • last change 2/21/07 • Impressum
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Elke und Jochens Weblog Südafrika



Liebe Freundinnen und Freunde,

unser letzter Bericht war nicht so erfreulich und sicher nicht so angenehm zu lesen. Diesmal werdet ihr wieder mehr Informationen ueber „Land und Leute“ bekommen. Nach unserer Abreise von Groot Marico haben wir eine Woche in Johannesburg und Pretoria verbracht.

Dann haben wir uns auf den Weg nach Zimbabwe gemacht. Von 1982 – 1988 sind wir schon einmal dort gewesen und haben im laendlichen Schulen unterrichtet. Das Land und die Leute dort haben einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Was wir jetzt in der internationalen Presse ueber Zimbabwe lesen– schon seit ein paar Jahren – klang nicht sehr einladend fuer einen Besuch. Oekonomisches Disaster: 2000%ige Inflation, kein Benzin, verbreitete Hungersnot, 80% Arbeitslosigkeit. Politisches Klima: Gewalt gegen Weiße, Verfolgung und in einzelnen Faellen Ermordung Andersdenkender, Gewaltsame „ Reinigung“ der Staedte von Behelfsunterkuenften ohne Aussicht auf Ersatz in naeherer Zukunft, 25% der Bevölkerung geflohen, Enteignung der weißen Grossbauern ohne Fortsetzung der Nahrungsmittelproduktion, Bereicherung von einigen schwarzen „Gewinnlern“ (genannt „fat cats“) Gesundheits - Katastrophe: 40% HIV Positive, durchschnittliche Lebenserwartung liegt seit 1997 bei 35 Jahren, 1993 lag sie noch bei 65 Jahren – eins der unmittelbaren Folgen des Strukturanpassungsgesetzes ESAP; eingefuehrt vom IWF.

Ende Januar war ich (Elke) in Zimbabwe auf Einladung von Rokpa Zimbabwe, um einen Kurs in „Healing Relaxation“ zu leiten fuer Frauen aus High Density Suburbs von Harare. Die Frauen kamen aus unterschiedlichen Selbsthilfegruppen zur Unterstuetzung von Aids – Kranken, Behinderten und Waisenkindern aus der weiteren Familie. Die meisten waren Witwen im Alter von Mitte 20 bis Mitte 70, junge und Alte, die mittlere Generation stirbt an Aids. Sie leben mit vielen Abhaengigen unter sehr schwierigen Wohnverhaeltnissen und ohne ausreichende finanzielle Mittel, um sich und die Familie mit einer Mahlzeit pro Tag zu saettigen. Sie waren eingeladen zu einer Woche Erholungsferien, erwarteten Essen und eine Schlafstatt, und waren positiv ueberrascht, dass ihnen ein Programm geboten wurde. Ich hatte das Gefuehl, fuer die Teilnehmerinnen war es von grosser Bedeutung, Neues lernen zu koennen. Die meisten Frauen hatten keine bzw sehr geringe Schulbildung. Koerperarbeit, Bewegung, Massage, Meditation, Malen und Tonarbeit: unmittelbares Erfahrungslernen, Austausch und Gespraech und viel Vergnuegen beim Tanz. Die Woche verging im Flug und die Frauen wuenschten sich, dass ihre Freundinnen aus ihren jeweiligen Gruppen in ihren Stadtteilen auch einen Eindruck von dieser Arbeit bekommen. Da ich ja nun frei war und wir vorhatten fuer einige Wochen nach Zimbabwe zu kommen, vereinbarten wir Tageskurse mit dem Schwerpunkt gegenseitiger Massage. Eine Sozialarbeiterin, angestellt bei Rokpa Zimbabwe, hatte grosses Interesse zu lernen, wie einfache Massagen angeleitet werden. Mit ihr besuchte ich in den folgenden Wochen Frauengruppen in den Townships und bekam einen kleinen Einblick in deren Lebnsverhaeltnisse und ihre Lebenskraft, damit umzugehen: mit gegenseitiger zuverlaessiger Unterstuetzung und geteiltem Vergnuegen im Moment. Z.B treffen sich Muetter mit behinderten Kindern taeglich, wobei 2 Muetter fuer etwa 4 Stunden auf alle Kinder gleichzeitig achten, waehrend die anderen Muetter Dinge erledigen, zu denen sie sonst nicht kommen. Einmal in der Woche kommt eine staatlich angestellte Physiotherapeutin, die alle Kinder einzeln behandelt; an diesen Treffen nehmen alle Frauen teil. Eine Frauengruppe hat einen Garten gemeinsam angelegt, ueber 5 Jahre gepflegt, gemeinsam geerntet bis plötzlich die Stadtverwaltung das Nutzungsrecht entzogen und den Garten zerstoert hat. Alle Frauengruppen sparen Kleinstbetraege fuer besondere Notfaelle unter ihren Mitgliedern. Ohne dass die Realitaet verleugnet wird, habe ich die Faehigkeit zur Freude im Augenblick besonders beim traditionellen Tanz und bei der Darbietung eines Clowns erlebt, wo Maenner, Frauen und Kinder gleichermassen fasziniert waren vom Jonglieren, Einradfahren und anderen akrobatischen Kunststuecken. Wenn nichts mehr zu kaufen und zu planen ist, kann anderes in den Mittelpunkt ruecken wie Geschichten erzaehlen, Gedichte und Lieder verfassen und einander vortragen. Die Stimme zu erheben, Erfahrungen mitzuteilen kann staerkend sein und Freude machen. Wie es Frauen auf zwei Veranstaltumngen zum internationalen Frauentag vorgefuehrt haben. Und gleichzeitig herrscht Angst: Was wird aus den abhaengigen Angehhoerigen? Es gibt keine staatliche Unterstuetzung die sie auffangen koennte. Fuer ein Waisenkind zahlt der Zimbabwische Staat Z$ 4000 pro Monat - gleich eine Tasse Schokolade im Restaurant. Im Hospital in Harare wird kein neuer Patient fuer die Behandlung mit Aids Medikamenten mehr angenommen, denn es gibt nicht mehr genug davon. Was passiert am Abend und am naechsten Wochenende, wenn die Polizei mit Schlagstoecken und Traenengas Terror in den Townships verbreitet? Werden sie die Tueren eintreten und nach Soehnen suchen, ums sie als Unruhestifter zu verhaften oder nur Traenengaspatronen in den Hof werfen? Wird es bei der naechsten Demonstration der Opposition Tote geben? Wird die Polizei den kleinen Garten vor dem Haus verwuesten, in dem ein bisschen Essen waechst? Nach 6 Uhr am abend nicht mehr das Haus verlassen, am Wochenende zu Hause bleiben, die Tuer verrammeln, abwarten und am naechsten Montag mit Kopfweh vom Traenengas, wenn noch Geld fuer den Bus da ist zur Arbeit fahren, wenn es noch eine Anstellung in dieser Woche gibt und der Lohn mehr ist, als das Fahrgeld hin- und zurueck. Wohin fuehrt das? Weder die Regierung noch die Opposition vermitteln Antworten, nur Unsicherheit und Schrecken fuer die Bevoelkerung der Townships, die Propaganda klingt so, als sollten die BewohnerInnen gegeneinander aufgebracht werden und in einen Stellvertreterkrieg gezwungen werden.

Weil wir auch etwas Erholung vom suedafrikanischen Leben brauchten sind wir losgefahren, mit dem 25 Jahre alten Golf und vor der Grenze 50 Liter Benzin im Kofferraum gebunkert. Die Strassen waren längst nicht so schlecht, wie berichtet worden war und die Polizisten an den häufigen Kontrollpunkten waren ausserordentlich freundlich und hilfsbereit, gaben gute Ratschlaege fuer die Reiseroute, halfen einen Reifen aufzupumpen und entschuldigten am Ende der Reise dass wir die Einfuehrungsgenehmigung fuer das Auto nach einem Monat nicht hatten verlaengern lassen.

Waehrend der Fahrt sahen wir, dass sich an fast allen Rastplaetzen an der Strasse Menschen aufhielten. Waehrend wir eine Rast machten und uns staerkten sammelten sich Kinder auf der gegenueber liegenden Strassenseite; wir liessen Brot und Erdnussbutter zurueck, weil wir annahmen dass fast alle Menschen hier hungern. Waehrend wir weiterfuhren fiel uns auf, dass fast keine Grossfarmen mit ihren riesigen Feldern zu sehen waren, sondern kleine Familiensiedlungen mit drei oder vier gras gedeckten Rundhaeusern und manchmal mit einem etwas groesseren rechteckigen Haus. Rundherum kleine Maisfelder zeigen, dass hier die Landreform gewirkt hat.

Auf der Suche nach einer Unterkunft in Masvingo wurden wir das erste Mal mit der Inflation konfrontiert und mit dem starken Wunsch nach auslaendischer Waehrung. Hotels, Naturparks etc. haben die Auflage, von Auslaendern nur auslaendische Waehrung anzunehmen. Das fuehrt zu horrenden Preisen, weil man nach dem offiziellen Kurs fuer einen €uro ca 300 Zimbabwe$ bekommt, was zu einem Preis fuer eine Hotelunterkunft von € 500 fuehrt, waehrend nach einem inoffiziellen Kurs, der illegal ist, die Unterkunft in Z$ umgerechnet ungefaehr € 10 kosten wuerde. Obwohl dieser Kurs illegal ist wird er ueberall als Masseinheit benutzt und im regierungstreuen „Herald“ veröffentlicht. In der Zeit unseres Aufenthaltes hat sich der Kurs verdreifacht, die Inflationsrate ist von 1700 auf 2200% gestiegen. Das ist gut fuer alle, die US$, €, oder suedafrikanische Rand haben. Und schlecht fuer alle, die in Z$ bezahlt werden. Die Preise steigen fast taeglich. Wer seinen Lohn nicht gleich ausgibt, kriegt nach einigen Tagen fast nichts mehr dafuer. Ein Forstarbeiter sagte uns, dass er Z$ 90 000 im Monat bekomme, dafuer koenne er sich genuegend Maismehl fuer seine Familie kaufen oder 2 Liter Oel und zwei Brote. Dagegen leben Leute, die in auslaendischer Waehrung bezahlt werden extrem billig. Man kann in ein ausgesucht gutes Restaurant gehen und zu zweit fuer € 10 luxurioes speisen und trinken. Viele Entwicklungshilfe Organisationen (NGO) bezahlen ihre weissen Angestellten in auslaendischer Waehrung, die Schwarzen dagegen in Z$, wodurch die letzteren schon innerhalb eines Monats erhebliche Verluste erleiden, weil die Preise steigen, die anderen aber immer wieder nach dem inoffiziellen Kurs tauschen koennen und praktisch taeglich mehr fuer ihren € oder US$ bekommen. In Harare, der Hauptstadt, angekommen wurden wir sehr freundlich von Baerbel, einer alten Freundin, die auch 1982 nach Zimbabwe gekommen und dort geblieben ist, empfangen und beherbergt. Dort blieben wir drei Wochen und hatten Gelegenheit uns ueber die Situation im Land zu informieren. In vielen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Leuten erfuhren wir, dass fast alles, was wir eingangs an Informationen aus der Presse aufgezaehlt haben zutrifft und doch nicht die ganze Lebenswirklichkeit ist. Zweifellos ist das Leben fuer die Arbeitslosen und geringfuegig Beschaeftigten Menschen in den Staedten ausserordentlich hart zumal die Moeglichkeiten, durch Strassenverkauf etwas Geld zu verdienen, brutal von der Regierung eingeschränkt wurde. Dagegen erlebten wir bei unserem nächsten Reiseziel – Chimanimani – dass die Landreform, d.h. Enteignung der Grossfarmer, dazu geführt hat, dass viele Kleinbauern einen Familiensitz bauen konnten und ihren Lebensbedarf an Mais, Obst und Gemuese anbauen und ihr Mehrprodukt verkaufen oder eintauschen koennen. Waehrend einer Ganztageswanderung durchstreiften wir weite Gebiete solcher Kleinbauernsiedlungen, in denen sicher kein Reichtum angehaeuft werden kann, wo aber genuegend Nahrungsmittel produziert werden. Man moechte wuenschen, dass moeglichst viele im Lande so eine Existenz aufbauen koennten, um wenigstens dem Hunger zu entgehen. Leider ist die Landreform nicht immer gerecht und nicht sehr geplant durchgefuehrt worden. Manche grosse Farmen von mehreren 1000 Hektar sind an Regierungsmitglieder oder andere Reiche gegangen, die diesen Besitz jedoch nicht landwirtschaftlich nutzen. Andere Grossgrundbesitze werden nicht enteignet, weil grosse internationale Konzerne dahinterstehen, die durch ihre Produktion ein bisschen auslaendische Waehrung ins Land bringen. In Chimanimani hat ein oesterreichischer Unternehmer 40% Anteil an einem riesigen Forstunternehmen. Die Deutsche Botschaft setzt sich dafuer ein, dass die Gebiete von seinem Besitz, die von Kleinbauern landwirtschaftlich genutzt werden, wieder geraeumt werden und bedrohte einen deutschen Entwicklungshelfer, der beim Aufbau einer Kleinbauernorganisation behilflich ist, mit Entzug seines Entwicklungshelfer - Auftrages, wenn er die Besetzerbauern unterstuetze. Fuer diese Region und sicher auch noch viele andere in Zimbabwe scheint die Landreform, durch die Land wieder in den Besitz der Bevoelkerung zureckgefuehrt wurde, eine gute Sache zu sein. Neben Chimanimani haben wir noch die Umgebung von Dombashawa und unseren frueheren Aufenthaltsort in der Umgebung von Rusape im Manicaland besucht. In beiden Regionen sahen wir, dass viele Kleinbauern ihren Lebensunterhalt durch Nahrungsmittelanbau erfolgreich bestreiten. Nicht alle Gebiete in Zimbabwe haben so guenstige Wetterbedingungen, wie die drei genannten. Es gibt Gegenden, die wenig Regen bekommen, in denen ohne aufwendige Bewaesserungssysteme nichts waechst. Dort herrscht Hungersnot.

In der Naehe von Rusape besuchten wir die Schulen, in denen wir vor ueber 20 Jahren unterrichtet haben. Tsanzaguru Secondary hat sich zu einer High-School entwickelt, an der jetzt auch A-Level (vergleichbar mit Abitur) Pruefungen abgelegt werden koennen. Zwei Schueler, die jetzt dort Lehrer sind, konnten sich noch an uns erinnern. Die Anzahl der Klassenraeume ist verdreifacht worden, allerdings ist auch die Zahl der SchuelerInnen angestiegen. Das zeigt, dass in Regionen in denen die Landreform gegriffen hat, genuegend Geld fuer die Schulgebuehren aufgebracht werden kann. Die Eltern der SchuelerInnen haben zwei weitere Gebäude errichtet und Geld fuer die Daecher gesammelt. Leider sind die Preise fuer Baumaterialien in der Zeit, die das Erziehungsministerium brauchte, um alles zu genehmigen, durch die Inflation so gestiegen, dass es nicht mal mehr fuer ein halbes Dach reicht. Wir besuchten auch das Gelaende auf der Zingondi Coperative – Farm war, die uns beherbergt hatte; heute ist es keine Cooperative mehr, sondern viele Kleinbauern teilen sich die 2000 Hektar und bauen Mais und Gemuese an. Nach den Muehen beim Aufbau und Stagnieren der „Coop“ scheint uns das eine gute Entwicklung zu sein.

Acht Personen, die ungefaehr zur gleichen Zeit Anfang der 80er Jahre kurz nach der Unabhaengigkeit eingereist sind beim Aufbau des neuen Staates „helfen“ wollten, aber anders als wir, dort geblieben sind und sich integriert haben, konnten wir besuchen und bei und mit ihnen erleben, wie freundliches und konstruktives Zusammenleben der einheimischen und der zugewanderten Menschen moeglich ist.

Die vielleicht extremste Lebensform haben Amy und Michael entwickelt. Sie konnten sich damals ein Stueck Land hoch oben in den Bergen kaufen und ein Leben beginnen als SelbstversorgerInnen. Ein zweistuendiger Fussmarsch führt vom Dorf zu ihrem Wohnsitz; frueher konnte man den grössten Teil mit dem Auto fahren. Seit mehreren Zyklonen in den letzten 7 Jahren kann nicht einmal ein Traktor dorthin fahren. Esel helfen beim Tragen. Sie verzichten auf Maschinen und Chemie. Ihr Leben war hart, ausgesetzt den Naturgewalten wie Feuersbruensten und Zyklons. In all den Jahren haben sie probiert, welche Pflanzen und Tiere in der Hoehenlage gedeihen und sind zu guten Resultaten gelangt. Im Zuge der Landreform haben sie sich entschlossen „ihr“ Land mit anderen zu teilen. Sie sagen, dass sie mit der Regierungspolitik weitgehend zufrieden sind, denn die wuerde wohl dazu fuehren, dass immer mehr Menschen sich rueckbesinnen wuerden ihre Lebensmittel selber zu produzieren. Die Inflation trifft sie nicht so heftig, da sie einen regen Tauschhandel betreiben. Grundsaetzlich wuerden sie ueberhaupt kein Geld brauchen, denn auf Oel, Zucker, Kerzen etc koennten sie auch verzichten. 4 Kinder haben sie dort grossgezogen. Die Nachbarn lernen viel von ihnen ueber Selbstversorgung, Ziegenzucht, Obstanbau und sie selbst lernen viel von den Lebensgewohnheiten der Shona. Zwei andere Paare sind damals mit einem paedagogischen Ansatz gekommen. Sie haben sich mit dem Schulsystem beschaeftigt, und sind beide unabhaengig voneinander dazu uebergegangen, die Organisierung von Kleinbauern zu unterstützen, was umso wichtiger wurde als die Landreform die Anzahl der Kleinbetriebe gewaltig erhoehte.

Rob und Liesel haben angefangen eine kleine Schule auf einem Berg zu unterstuetzen; inzwischen ist es eine große Schule geworden mit angegliedertem technischen und landwirtschaftlichem Trainingszentrum. Auf dem umliegenden Gelaende am Berg haben sie zusammen mit den AnwohnerInnen ein ausgekluegeltes Wassersystem entwickelt, das Regenwasser in mehreren kleinen Daemmen festhaelt und so durch das ganze Jahr den Wasserspiegel anhebt. Dies System kann beispielhaft fuer anderen Kleinbauerngruppen sein, die an den umliegenden Berghaengen farmen. Auch bemuehen sie sich um Organisation und Training von Kleinbauern und hoffen, auch bei der in Suedafrika anstehenden Landreform hilfreich sein zu koennen. 3 Söhne haben sie hier grossgezogen. Eine Enkeltochter, deren Mutter an Aids gestorben ist, lebt bei Grossmutter Liesel, typisch fuer zimbabwische Familien, dass die Grossmuetter fuer die Enkelkinderr sorgen.

Ulli und Elie haben sich nach einigen Jahren Schule – zuletzt in einem kleinen Ort dicht an der Grenze zu Mozambik gerade als der Krieg in Mozambik ueber die Grenze schwappte– entschlossen, sich mehr den praktischen Problemen zuzuwenden und mit ihren Nachbarn versucht Anbaumethoden zu verbessern. Ein Trainings - Zentrum fuer Permakultur entstand, das heute selbständig von den DorfbewohnerInnen betrieben wird. Ausserdem helfen sie beim Aufbau einer Organisation von Kleinbauern.
2 zimbabwische Kinder haben sie adoptiert und sind damit Teil der Dorfgemeinschaft geworden.

Eine unerwartete Form zu Reichtum in Zimbabwe zu kommen sehen viele darin nach Gold und Diamanten zu graben. Ganze Landstriche werden umgewuehlt, egal, wem das Land gehört. Offenbar war den Geologen der grossen Konzerne schon lange bekannt, dass es diese Lagerstaetten gab, sie haben Pruefbohrungen durchgefuehrt bis die Regierung die Genehmigung fuer diese nicht verlaengert hat; dadurch konnte die Bevoelkerung anfangen zu graben und nun versuchen viele Leute ihr Glueck zu machen.

Wir dagegen haben uns erfreut am Anblick der Berge, Felsen und urspruenglichen Wälder. Im Gegensatz zu Suedafrika waren wir wieder ueberrascht von der Herzlichkeit und Offenheit der Zimbabwischen Menschen.

Herzliche Gruesse

Elke und Jochen